In den Medien

Auch Russland braucht das Völkerrecht

Es ist im russischen Interesse, dass die Bedeutung von Grenzen bestehen bleibt, denn eines Tages könnte Russland selbst einem Stärkeren zum Opfer fallen.

Herausgegeben von
Neue Zürcher Zeitung
 on 12. März 2014

Source: Neue Zürcher Zeitung

Worum es in der Krim-Krise geht, ist das Recht kleinerer, schwächerer Staaten auf Souveränität. Die internationale Gemeinschaft sieht sich vor eine Grundsatzfrage gestellt: Gilt im Verkehr der Staaten das Recht des Stärkeren, oder müssen auch machtvolle Staaten eine internationale Rechtsordnung anerkennen? Dürfen Staaten in andere Staaten nach Lust und Laune Truppen entsenden und Gebiete anderer Staaten annektieren, oder werden ihnen Grenzen gesetzt?

Die Weltgemeinschaft steht am Scheideweg. Wird die Annexion der Krim hingenommen, dann leben wir in einer anderen Ordnung: nicht mehr im multilateralen, sondern im multipolaren System. Im multipolaren System setzen die militärisch mächtigen Staaten die Bedingungen. Je schwächer ein Land ist, umso geringer seine Souveränität. Im multilateralen System hingegen werden der Macht der starken Staaten Schranken gesetzt. Territoriale Integrität und Unverletzlichkeit der Grenzen gelten für schwächere Staaten ebenso wie für stärkere Staaten, zumindest im Grundsatz.

Den vollständigen Text dieses Artikels können Sie in der Neuen Zürcher Zeitung lesen.

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